Das wünschen wir uns alle, einen Menschen, der uns in den Arm nimmt und unser Herz wieder heilt. Was jedoch bürden wir einem Einzelnen damit auf? Und was sind wir selbst bereit, für den anderen zu tun?
Kein Mensch kann das ersetzen, was ich selbst als Mangel empfinde. Kein anderer darf mein Lückenfüller sein. Mein Gegenüber ist ein Einzelwesen und – so sehr ich mir die Verschmelzung wünsche – so hart ist es, daran zu arbeiten.
Ehe bedeutet, jeden Tag wieder aufs Neue seine/n Partner/in zu entdecken und sich auf ihn/sie einzulassen. Erst wenn wir verstanden haben, dass wir unseren Partner nicht gekauft haben und er eben nicht verantwortlich ist für unser Wohlbefinden, erst dann können wir wirklich lieben.
Liebe ist immer universell und hängt nicht von einem Menschen ab. Natürlich ist der Traum vom Prinzen auf seinem weißen Ross ein schöner. Auch ich liebe diesen Traum – als Inspiration. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. In Wirklichkeit möchte ich nämlich allein entscheiden und nicht immer dem Manne folgen. Natürlich ist es schön, wenn mir der Prinz jeden Wunsch von den Lippen abliest. Wie schnell aber wäre mir der Typ zu langweilig?
Wir brauchen viele Herausforderungen, durch welche wir innerlich wachsen und reif werden. Es ist so, als müssten wir viele Erfahrungen machen und ich kenne viele, die es schwer getroffen hat.
Wir sollten nicht den Fehler machen, die Ehe zu idealisieren. Sie ist eine Institution, die dem Schutz der „Familie“ und der „Absicherung“ dient. Immer mehr junge Menschen stellen genau das jedoch in Frage. Viele von uns brauchen den Trauschein nicht mehr, um in einer Beziehung zu leben. Doch eines ist bei beiden Formen des Zusammenlebens ganz klar: Die Sehnsucht nach Vollkommenheit bleibt.
Sobald wir verstanden haben, dass wir mit uns selbst im Reinen sein müssen, um uns zu heilen, haben wir einen großen Schritt auf dem langen Weg getan.
Nicht nur für uns, sondern auch für unseren Partner/in.
Eure Mina

 

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