Es gibt etwas zwischen uns Menschen, eine Grenze, die wir nicht überschreiten wollen und oftmals auch nicht können. Sie heißt Privatsphäre. Jeder hat ein Recht darauf. In einer intimen Beziehung teilt das Paar eines der größten Geheimnisse miteinander: sein Sexleben.

Richtig so, denn eigentlich geht es keinen etwas an, was wir in den Betten treiben oder getrieben haben. Es wäre zwar einfacher, wenn wir schon vor dem eigentlichen Kennenlernen aussprechen, welche Vorlieben wir haben, doch das ist unromantisch und gibt dem langsamen Herantasten, also dem Flirten, keine Chance mehr.
Auch von meinen Nachbarn möchte ich weder hören oder sehen, wann oder wie sie ihre Zeit verbringen. Aus diesem Grund haben wir Gardinen, Sichtschutzwände auf dem Balkon und wir bauen die berühmten Burgen um unseren Strandkorb. Wir möchten einfach nicht alles mit anderen teilen.
Deshalb ist es auch in Ordnung, wenn wir nicht gleich jedem erzählen wollen, ob wir Sex haben und wenn ja, mit welchen Auswirkungen.
Das empfinde ich als richtig so. Wenn ich über Ehen ohne Sex berichte, dann deshalb, weil ich weiß, wie sehr viele darunter leiden, wenn etwas nicht funktioniert, „wie im Bilderbuch“.
Es ist meine Überzeugung, dass jedes Paar seinen Weg finden kann. Diese Wege sind für jeden verschieden und individuell, ebenso wie unser Daumenabdruck.
Mein Buch können alle lesen, die dafür Interesse haben.
Reden, das kann ich, weil ich seit einiger Zeit nichts anderes tue als über diese Themen zu schreiben. Das ist mein Weg. Das Tabu und meine Privatsphäre lasse ich dabei unangetastet.
Eure Mina