Verliebt sein ist ein unordentliches Gefühl. Wir haben Schmetterlinge im Bauch, alles dreht sich und wir denken nur noch an das Objekt der Begierde. Wir verlieben uns meist recht schnell, es kommt plötzlich und oft unerwartet. Ein Gefühl überkommt uns und wir denken: „Wie konnte das nur passieren?“ Es ist so, als würden wir unser Gegenüber schon lange kennen, wissen, was der andere denkt und fühlt. Wir sind uns oftmals sogar sicher, dass es so noch nie zuvor war. All das stimmt. Doch meist verlieben wir uns in einen Menschen, der für uns eine Lektion, d.h. eine Lernaufgabe, bedeutet. Manchmal zeigt er uns den Weg zu unserer Dual- oder Zwillingsseele.

Wer in Liebe ankommt, für den ist „verliebt sein“ nur noch ein oberflächliches Erleben. Er kennt diese Schmetterlinge im Bauch gar nicht. Wie aus heiterem Himmel ist es klar: „Wir gehören zusammen“. Es gibt nichts auf der Welt, was diesen Umstand ändern könnte. Nach langer, langer aufregender Reise anzukommen. Aus Ungewissheit und Unruhe in Ruhe und Sicherheit zu landen. Es ist wie ein zuhause finden. Seine wirkliche Heimat finden. Unbeschreiblich für Menschen, die es nicht erlebt haben.

Mein Ehemann und ich sprechen oftmals die gleichen Worte aus, lachen über die gleichen Dinge und haben ein tiefes Verständnis füreinander. Wir spüren plötzlich die Nähe des anderen, sind unruhig, sobald einer auf Reisen geht und wissen schon vorher, wann der andere wieder da ist. Es ist eine tiefe, alte Seelenverwandtschaft, die zwischen uns besteht. Auch wir haben unser Karma. Auch wir leben nicht immer in Harmonie und auch unser Sex ist nicht immer erfüllend. Nein, manchmal geht es sogar auch ohne Sex. Und trotz alledem ist diese Liebe so groß und nicht beschreibbar, dass ich um keine Schmetterlinge der Welt mehr darauf verzichten möchte.
Ich liebe das Vertrauen und die Freiheit in meiner Ehe und wünsche jedem, einmal so viel Tiefe erleben zu dürfen.
Eure Mina

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