Vielen Dank für die Nachrichten, die mich darauf hinweisen, dass sich eine Ehe ohne Sex ebenso ergibt, wenn ein Partner den anderen betrügt.
Das ist natürlich richtig. Für mich ist Vertrauensbruch eines der schlimmsten Dinge, die mir mein Ehemann antun könnte, deshalb habe ich mich bisher um dieses Thema gedrückt.
• Der/die Partner/in schläft nicht mehr mit mir, weil er/sie sich das bei einer/m anderen holt.
• Ich schlafe nicht mehr mit ihr/ihm, weil ich weiß, dass sie/er mich betrügt.
• Wir bleiben verheiratet, weil es kostengünstiger ist.
• Ich dulde den Betrug, weil wir ansonsten eine gute Ehe führen.
Bei diesem Thema gibt es nichts, was es nicht gibt. Wir befinden uns aktuell in einer Zeit, in der es möglich ist, vieles offen auszuleben. Insbesondere auch beim Thema Sexualität.
Solange es niemandem schadet, nimmt die Öffentlichkeit keinen Anstoß daran. Der Haken: Es gibt keine Anzeigentafel, die uns umgehend darüber informiert, wenn wir jemandem wehtun. Körperliche, ebenso wie seelische, Verletzungen werden uns nicht sofort bewusst. Es gibt kein Kriterium, anhand dessen wir feststellen können, ob unser Partner nun gerade leidet oder nicht. Oder doch? Wie wäre es, wenn wir versuchen, unsere Wahrnehmung für uns und unseren Partner zu sensibilisieren?
Woran könnte er denn leiden?
Ist es ein Mangel an Sex? Ist es ein Mangel an Zuwendung oder Verständnis? Steht die ganze Ehe auf dem Spiel?
Besonders groß ist das Ausmaß des Leidens, wenn wir niemanden haben, dem wir uns anvertrauen können. „Lass dich scheiden!“, sagt die beste Freundin.
Die Nachbarn fangen schon an zu lästern und selbst durchleben wir alle Phasen des Leids. Angefangen bei unbändiger Wut über Trauer bis hin zum Hass. Dabei habe ich doch damals mal den Einen/die Eine geliebt.
Ist nun alles vorbei?
Fragen über Fragen.
Wenn wir nach Antworten suchen und sie finden, haben wir die Chance, unser stilles Leiden zu überwinden.
Eure Mina
P. S. Lasst Euch nicht von der Überschrift täuschen! Nicht nur Männer betrügen ihre Frauen, auch Frauen betrügen ihre Männer. Es ist seit langem erwiesen, dass Frauen nur geschickter – oder sollte man sagen – raffinierter – sind beim Verbergen.
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